Wildschwein

Sus scrofa scrofa

Das Wildpark-Wappentier ist ein typischer Bewohner der Weinviertler Eichenwälder und die Stammform eines unserer häufigsten Nutztiere.

Alter: bis 21 Jahre
Gewicht: bis 320 kg
Verbreitung: Eurasien, Nordafrika, angesiedelt in Nordamerika, Teilen Südamerikas, Neuseeland, Australien, nicht gefährdet

Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Busch- und Grasdschungel, Trockensteppen

Die ausgesprochene Anpassungsfähigkeit des Wildschweins
und das reiche Nahrungsangebot, das ihm der Mensch ungewollt bietet, hat diese Tierart zu einem erfolgreichen Kulturfolger werden lassen. In manchen Gegenden kann man sogar im eigenen Garten auf Wildschweine treffen.
Auf Feldern richten sie zum Teil große Schäden an.
Wildschweine leben in Mutterfamilien, so genannten Rotten, von 6 bis 20 Tieren mit einem erfahrenen Weibchen als Leitbache. Junge Männchen (Keiler) werden nach etwa einem Jahr von der Leitbache vertrieben und bilden Junggesellenverbände.
Ältere Keiler leben außerhalb der Paarungszeit gewöhnlich als Einzelgänger. Das Wildschwein ist die Stammform unserer Hausschweine und wurde vor etwa 10.000 Jahren domestiziert

Nahrung: Wildschweine sind im wahrsten Sinne des Wortes Allesfresser. Begonnen bei Blättern, Trieben, Wurzeln und Früchten von Bäumen über Gräser, Kräuter, Pilze und Flechten bis hin zu Weichtieren, Insekten, Eiern, Vögeln, kleinen Säugetieren und schließlich Aas reicht das Nahrungsspektrum.

Gämse

Rupicapra rupicapra

Akrobaten der Felswände

Alter: 14 bis 20 Jahre
Gewicht: 14 bis 62 kg
Verbreitung: Europa und Kleinasien, im Alpenraum stabiler Bestand, einige Unterarten gefährdet

Lebensraum: Mittel- bis Hochgebirge im offenen, felsigen Gelände

Während Gämsen in der Ebene manchmal etwas plump wirken, sind sie beim Bergauflauf pfeilschnell. Selbst steile Felswände stellen für sie kein Hindernis dar. Mit Hilfe ihrer perfekt angepassten Hufe werden Felsen leicht überwunden. Gamshufe besitzen einen sehr harten Rand, der selbst an kleinsten Vorsprüngen Halt gibt. Der Sohlenbereich ist elastisch und schmiegt sich an den Fels an.
Weibchen und ihre Jungtiere leben in Herden bis zu 30 Tieren. Die Böcke leben als Einzelgänger und suchen nur während der Brunftzeit (Paarungszeit) die Herden auf.
Während der Brunft kommt es zu heftigen Verfolgungsjagden zwischen konkurrierenden Böcken. Kämpfe finden selten statt, sind dann aber sehr heftig. Gämsen legen sich während der Sommer- und Herbstmonate eine Fettschicht zu, die sie als überlebenswichtige Energiereserve für den Winter benötigen. Im Winter sind Gämsen auf ruhige Rückzugsbereiche angewiesen. Selbst ein einziger Skifahrer kann sie zu einem unnötigen Energieverbrauch zwingen, der in diesem Lebensraum fatal sein kann.

Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter, Nadeln

WEITERE WILDTIERE

Seit die ersten Menschen als Nomaden die Welt eroberten Bestand zwischen Mensch und Wildtier eine enge Verbindung. Ob nun als Gottheiten in Tiergestalt in den Naturreligionen, Lieferanten für lebenswichtige Nahrung und Kleidung oder als Konkurrenten im Kampf ums Überleben, Wildtiere waren von Beginn an eng mit dem Menschen verbunden. Bei uns im Wildpark Ernstbrunn können Sie einige Vertreter der Wilden Zeitgenossen ganz aus der Nähe betrachten.

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Rotwild

Cervus elaphus

Majestätischer Bewohner der heimischen Wälder

Alter: bis 20 Jahre
Gewicht: bis 300 kg
Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika, nicht gefährdet

Lebensraum: Wälder

Kennzeichnend für die größte und eindrucksvollste heimische Hirschart sind die mächtigen Geweihe der männlichen Rothirsche. Diese Knochengebilde werden jedes Jahr abgeworfen und aufs Neue gebildet! Während der Paarungszeit, der Hirschbrunft, dient das Geweih als Waffe gegen rivalisierende Männchen. Außerhalb der Brunftzeit leben die Weibchen mit ihren Kälbern in so genannten Kahlwildrudeln getrennt von den Männchen. Die männlichen Hirsche schließen sich zu Junggesellenrudeln zusammen. In den ersten Lebenswochen werden die Jungtiere von ihren Müttern versteckt „abgelegt“ und nur zum Säugen aufgesucht. Das Jugendkleid weist eine helle Fleckung auf, die der Tarnung dient. Rothirsche besitzen ein sehr gutes Seh-, Riech-, und Hörvermögen. Wie alle Wiederkäuer verbringen sie den Hauptteil ihres 24-Stunden-Tages abwechselnd mit der Nahrungsaufnahme und Ruhephasen, während der die aufgenommene Nahrung
wiedergekäut wird

Nahrung: Gräser, Kräuter, Nadeln, Knospen, Triebe, Rinde

Damwild

Dama dama

Hell getupftes Fell und schaufelartiges Geweih – Damhirsche sind leicht erkennbar!

Alter: bis 20 Jahre
Gewicht: bis 300 kg
Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika, nicht gefährdet

Lebensraum: Ebenen und Mittelgebirge mit lichten Mischwäldern

Damhirsche zeichnen sich durch ein zeitlebens hell getüpfeltes Fell, einen dunklen Aalstrich und das typische schaufelartige, vielendige Geweih der erwachsenen Männchen aus. Es wird jährlich abgeworfen und neu gebildet. Durch Zucht und Jagd treten heute bei Damhirschen auch zahlreiche Farbvarianten auf, die von weiß bis fast schwarz reichen. Ihr Riech-, Hör- und Sehvermögen ist ausgezeichnet. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet leben sie recht zurückgezogen, sind aber in menschlicher Obhut wenig scheu. Außerhalb der Paarungszeit leben die Männchen in kleinen „Junggesellenrudeln“. Ältere Hirsche sind oft Einzelgänger. Die geweihlosen Weibchen und ihre Jungen schließen sich zu sogenannten „Kahlwildrudeln“ zusammen. Zur Brunftzeit finden sich Männchen und Weibchen an den Brunftplätzen ein. Die Weibchen bringen ihre Kälber abseits des Rudels zur Welt.

Nahrung: Gräser, Kräuter, Laub, Nadeln, Knospen, Triebe, Rinde

Timberwolf

Canis lupus occidentalis

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Das „wilde Tier“ schlechthin stellt sich im Wolf Science Center dem Vergleich mit seinen domestizierten Nachfahren, den Haushunden.

Alter: 8 bis 10, in Gehegehaltung bis 20 Jahre
Gewicht: bis 75 kg
Verbreitung: Nordamerika, mit Unterarten bis Nordmexiko, Teilpopulationen ausgerottet

Lebensraum: Tundra, boreale Wälder, Steppen, Halbwüsten

Timberwölfe leben in Rudeln von 2 bis über 40 Tieren, die meist aus Eltern (die „Alphas“) und ihren Nachkommen bestehen. Territoriale Wölfe leben in festen Revieren, die sie gegen fremde Wölfe verteidigen. Oder sie wandern als „Migranten“ ihren Beutetieren nach. Wölfe sind Hetzjäger, die gemeinsam Beutetiere bis zur Größe eines Bisons erbeuten können. Sie nehmen aber auch Fische, Kleintiere bis Hasengröße, sowie süße Früchte, Beeren und Kräuter. Wölfe und ursprüngliche Menschen führen als „Kooperationstiere“ ein ganz ähnliches Leben. Bei Wölfen wie Menschen geht man gemeinsam zur Jagd, führt grausame Kriege gegen die Nachbarn und zieht liebevoll Nachwuchs auf. Gewöhnlich wirft nur ein einziges Wolfsweibchen im Rudel 2-6 Welpen, zur Zeit der höchsten Nahrungsverfügbarkeit, April bis Mai.

Nahrung: Tiere bis Bisongröße, Fische, Vögel, Aas, süße Früchte und Kräuter

Mufflon

Ovis orientalis musimon

Gesellige Wildschafe

Alter: bis 13 Jahre!
Gewicht: 32 bis 100 kg
Verbreitung: Kleinasien, Elba, Zypern, Korsika, Sardinien; in einigen Gebieten Europas als Jagdwild eingebürgert; manche Unterarten gefährdet
Lebensraum: hügeliges Gelände von Wüste bis Hochgebirge

Nahrung: Gräser, Kräuter, Laub

Mufflons leben gesellig in Rudeln, die bis zu 300 Tiere umfassen können. Während dem größten Teil des Jahres leben die männlichen Wildschafe, die Widder, in Junggesellenrudeln. Die Geißen bilden mit ihren Jungen und den Heranwachsenden eigene Rudel. Ältere Widder ziehen manchmal auch nur zu zweit oder einzeln umher.
Mufflons besitzen ein hervorragendes Sehvermögen und
einen guten Gehör- und Geruchssinn.
Das Mufflon ist die Stammform unserer Hausschafe. Die ersten Mufflons wurden vor etwa 10.000 Jahren in Kleinasien domestiziert.

Sikawild

Cervus nippon

Die Hirschart aus dem fernen Osten ist heute in weiten Teilen der Welt anzutreffen.

Alter: bis 18 Jahre
Gewicht: 25 – 110 kg

Verbreitung: Ostasien, Japan; angesiedelt in Europa, Neuseeland, Madagaskar und USA

Lebensraum: Mischwälder

Sikahirsche sind anpassungsfähig und wurden daher in vielen Teilen der Welt angesiedelt. Meist in Wildparks gehalten, gibt es auch frei lebende Bestände in Europa.
Der Mandschurei-Sika, eine eigene Unterart, ist in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht. Nur männliche Hirsche tragen ein Geweih, das jedes Jahr abgeworfen und neu gebildet wird. Die meisten Sika-Unterarten wurden verfolgt, um aus ihrem Bastgeweih „Panten“ herzustellen, ein in Asien begehrtes Heilmittel und Aphrodisiakum. Die Hirsche werden heute für diesen Zweck oft in großen Farmen gehalten.

Steinbock

Capra ibex ibex

Imposanter Bergbewohner mit außergewöhnlicher Sprungkraft

Alter: 10 – 14 Jahre
Gewicht: 40 bis 120 kg
Verbreitung: Alpen, Art gilt mittlerweile wieder als gesichert

Lebensraum: Steile, reich gegliederte Felshänge in 1600 bis 3200 m Seehöhe

Steinböcke sind perfekt an den hochalpinen Lebensraum angepasst. Sie sind überaus kräftig, verfügen über ein ausgezeichnetes Sprungvermögen und ihre Hufe sind so konstruiert, dass sie damit auf kleinsten Felsvorsprüngen Halt finden. Aufgrund ihrer Kletterkünste müssen sie in ihrem felsigen Lebensraum keine Fressfeinde fürchten.
Dieses Fehlen von Feinden ist der Grund, warum Steinböcke nicht sehr scheu sind. Leider ermöglichte ihre geringe Fluchtdistanz andererseits eine gnadenlose Bejagung durch den Menschen, die fast zu ihrer Ausrottung führte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war diese faszinierende Tierart beinahe im gesamten Alpenraum verschwunden. Nur im italienischen Gran Paradiso überlebten etwa 100 Exemplare. Von diesen Tieren, aus dem Besitz des italienischen Königs Viktor Emanuel II, stammen sämtliche heute wieder im Alpenraum lebenden Steinböcke ab.