Hausesel

Equus asinus asinus

Dieses sehr alte Nutztier ist mit Pferden eng verwandt und heute vor allem aus Redewendungen bekannt.

Alter: bis über 35 Jahre
Gewicht: bis 300 kg

Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter, Früchte, Rinde
Verbreitung: Vorkommen weltweit, ausgenommen extrem kalte Gebiete, manche Rassen gefährdet

Vor etwa 6.000 Jahren wurden in Afrika Esel domestiziert.
Alle Hauseselrassen stammen vom afrikanischen Wildesel ab. Esel sind mit Pferden kreuzbar, woraus entweder Maulesel (Pferdehengst mit Eselstute) oder Maultiere(Eselhengst mit Pferdestute) hervorgehen.
Nach Europa kamen die Hausesel um 2.000 v. Christus.
Sie sind sehr zäh und kommen länger ohne Wasser und
Nahrung aus als Pferde. Diese Eigenschaften macht sie zu ausgezeichneten Last- und Zugtieren.
Aus den Häuten der Esel wurde früher Pergament für
Schriftrollen hergestellt. Eselmilch wurde wegen ihres
hohen Zucker- und Eiweißgehaltes als Säuglingsnahrung
geschätzt. Heute findet die Milch vor allem in der Kosmetik Verwendung. Eselfleisch findet sich in der bekannten Salami wieder. In Europa werden Esel heute hauptsächlich im Tourismus und im Therapiebereich eingesetzt.



Zackelschaf

Ovi ammon f. aries

Alte Pannonische Schafsrasse mit unverwechselbaren Hörnern.

Alter: bis 15 Jahre
Gewicht: bis 65kg

Nahrung: Gräser, Kräuter, Triebe, junges Laub
Verbreitung: Ungarn, Rumänien, Österreich

Die korkenzieherartig gedrehten und bei älteren Widdern zum Teil sehr langen Hörner und ihr langes zotteliges, weißes oder blaugraues Fell, machen diese Schafrasse unverwechselbar. Die dichten Wollhaare der Zackelschafe schützen die Tiere im Winter vor Kälte und im Sommer vor Überhitzung. Die Oberhaare liegen dachziegelartig übereinander und verhindern, dass Regen, Schnee oder auch Sand durchdringen. Aus den Fellen der Zackelschafe
wurde einst die typische Kleidung der Pusztahirten gefertigt. Die Wolle ist wirtschaftlich eher bedeutungslos, dafür haben diese Tiere eine gute Milchleistung und ein sehr geschmackvolles Fleisch. Als typische Extensivrasse haben Zackelschafe ausgesprochen harte und widerstandsfähige Klauen, aber mit 40 bis 65 Kilogramm auch
ein geringeres Gewicht als andere Schafrassen.
Bis ins 18. Jahrhundert waren Zackelschafe die häufigste
Schafrasse im pannonischen Raum.

Schottisches Hochlandrind

Bos primigenius f. taurus

Zotteliges Fell und lange Hörner – ihre Robustheit sieht man den „Highlandern“ schon von weitem an!


Alter: bis 20 Jahre
Gewicht: bis 700 kg

Nahrung: Gräser, Kräuter
Verbreitung: ursprünglich NW-Schottland und Hebriden, heute weltweit

Die relativ kleinwüchsigen Schottischen Hochlandrinder sind sehr robust und eignen sich für extensive ganzjährige Freilandhaltung. Ursprünglich aus Schottland stammend, wird dieses Rind aufgrund seiner Eigenschaften und wegen seines attraktiven Äußeren inzwischen in vielen Ländern der Welt gehalten. Das vergleichsweise geringe Gewicht ermöglich eine Haltung auf empfindlicheren Böden, für die herkömmliche Fleischrinder wegen ihres hohen Gewichts nicht geeignet sind. Hochlandrinder gelten als gutmütig, sind sehr widerstandsfähig, trittsicher in schwierigem Gelände und kalben leicht und ohne menschliche Hilfe. Für wirtschaftlich ertragreiche Mastviehhaltung sind sie vollkommen ungeeignet. In den letzten Jahren erfahren sie auch bei uns eine steigende Beliebtheit bei
Menschen, die Wert auf artgemäße Haltung und hohe
Fleischqualität legen.

Pony

Equus ferus caballus

Das Kleinpferd ist der Liebling aller kleinen Mädchen und kann von allen Tierarten im Park das höchste Alter erreichen.

Alter: bis 50 Jahre
Gewicht: bis 90 kg (Falabella) oder bis 1200 kg (Shire Horse)

Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter

Verbreitung: weltweit ausgenommen extrem kalte Gebiete, nicht gefährdet

Vermutlich wurden Wildpferde vor etwa 5 000 Jahren im Bereich des heutigen Rumäniens, Kasachstans, der Ukraine und Russlands domestiziert. Durch menschliche Auslese und die weitgehende Isolation von der Wildform, gelang und gelingt es besondere Merkmale und Eigenschaften zu verstärken oder zu vermeiden. Das Ergebnis ist eine erstaunliche Vielfalt an Pferderassen.
Pferde mit einer Widerristhöhe bis 148 cm werden als Ponys bezeichnet. Alle Pferde, die dieses Stockmaß überschreiten, gelten gemeinhin als Großpferde.
Weltweit gibt es zahlreiche Ponyrassen, das bekannteste dürfte das von der gleichnamigen schottischen Inselgruppe stammende Shetlandpony sein. Ponys sind als Reitpferde für Kinder und als robuste und ausdauernde Fahrpferde beliebt. Sie sind in einem kargen Lebensraum entstanden, weshalb sehr gut auf die richtige Ernährung der Tiere geachtet werden muss, um Hufprobleme und
Verfettung der Tiere zu vermeiden! Ponys sind Arbeitstiere und eignen sich nicht als niedliche „Rasenmäher“ für den Obstgarten

Hausziege

Capra aegagrus hircus

Die „Kuh des kleinen Mannes“ gehört mit ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu den ältesten Haustieren der Menschen.

Alter: bis 15 Jahre

Gewicht: 45 – 90 kg

Nahrung: Blätter, Triebe, Knospen, Kräuter, Gräser

Verbreitung: weltweit ausgenommen extrem kalte Gebiete, einzelne Rassen gefährdet

Bereits vor 10.000 Jahren wurden domestizierte Ziegen
in Kleinasien gehalten. Hausziegen dienen vor allem der
Milch- und Fleischerzeugung. Fell, Leder, Haare und Horn werden ebenfalls verwertet. Auf diese vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ist auch die früher gebräuchliche Bezeichnung „Kuh des kleinen Mannes“ zurückzuführen.
Ziegen waren einfacher zu halten als Kühe und damit
auch für weniger wohlhabende Menschen leistbar.
Bei uns werden heute vor allem Milch und Haare der Ziegen genutzt. Ziegenmilch findet sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Kosmetik Verwendung. Das bekannte „Mohair“ stammt von Angoraziegen. Ziegen fressen bevorzugt Blätter und frische Pflanzentriebe. Bei geringem Nahrungsangebot kann es zu Überweidung und irreparablen Schäden am Pflanzenbewuchs kommen. In manchen Gebieten der Erde trägt Überweidung zur Ausdehnung von Wüsten bei (Beispiel: Sahara).

Heute werden bei uns vor allem Milch und Haare der Ziegen genutzt. Ziegenmilch findet sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Kosmetik Verwendung. Die bekanntesten „Haarlieferanten“ sind sicherlich die Angoraziegen.

Hausschaf

Ovis ammon f. aries

Eines der häufigsten Nutztiere weltweit!

Alter: 10-18 Jahre
Gewicht: bis zu 100 kg

Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter, Triebe

Verbreitung: weltweit ausgenommen extrem kalkte Gebiete, nicht gefährdet

Schafe gehören zu den ältesten Haustierarten der Erde. Die Domestikation fand vor etwa 10.000 Jahren in Vorderasien statt.
Neben dem Fleisch und der Milch wird auch die Wolle
der Hausschafe genutzt. Weltweit existieren annähernd
600 Schafrassen.
Schafe eignen sich sehr gut für eine extensive Tierhaltung und sind außerdem wertvolle Landschaftspfleger. Abhängig von ihrer Verwendung und örtlichen Gegebenheiten wie Nahrung, Klima und Landschaftsform, wurden Schafrassen auf unterschiedliche Eigenschaften gezüchtet. Schafe des Merinotyps dienen der Produktion hochwertiger Wolle. Dem gegenüber stehen Rassen, die vorwiegend der Fleisch- und Milchproduktion dienen.

Kaninchen

Oryctolagus f. cuniculus

Die niedlichen Nager sind vor allem bei Kindern sehr beliebt.

(Oryctolagus cuniculus)


Alter: 10 Jahre
Gewicht: bis 2,5 kg
Nahrung: Gräser, Kräuter, Triebe, Knospen, Rinde

Verbreitung: ursprünglich Iberische Halbinsel und Südfrankreich, heute weltweit, nicht gefährdet

Ursprünglich auf der Iberischen Halbinsel und in Südfrankreich verbreitet, wurden die Wildkaninchen bereits von den Römern gezüchtet und in verschiedenen Teilen des römischen Reiches angesiedelt. Bei den Römern galt ein Mahl aus „Laurices“, den ungeborenen Föten der Kaninchen, als Delikatesse. Ab etwa 1800 begannen die Franzosen Kaninchen in verschiedenen Rassen zu züchten. Hauskaninchen sind ausgesprochen soziale Tiere
und dürfen keinesfalls einzeln gehalten werden. Wie ihre wilden Vorfahren graben sie Wohnröhren und benötigen ausreichend Platz und Möglichkeiten um ihr arttypisches Verhalten auszuleben.
Außer in Europa, wurden Kaninchen auch in Nord- und
Südamerika, Neuseeland, Australien und auf einigen Inseln im Pazifik und Atlantik ausgesetzt. Die Bestände
entwickelten sich so rasch, dass sie vielerorts zur Plage
wurden.

Hängebauchschwein

Sus scrofa f. domestica

Diese Form des Hausschweins stammt ursprünglich aus Südostasien.

Alter: bis 15 Jahre
Gewicht: bis 70 kg

Nahrung: Allesfresser

Verbreitung: weltweit außer extrem kalte Gebiete, nicht gefährdet

Schweine wurden in Eurasien vor etwa 10.000 Jahren an mehreren Stellen domestiziert. Umgangssprachlich werden sie oft als „dumm“ und „schmutzig“ bezeichnet. Bei artgerechter Haltung werden sie diesem schlechten Ruf allerdings gar nicht gerecht. Ist genügend Platz vorhanden, wird gewöhnlich ein Eck des Stalles als Kotplatz genutzt. Das Suhlen im Schlamm dient der Hautpflege und schützt vor Sonnenbrand, Parasiten und Überhitzung.
Hängebauchschweine wurden ursprünglich in Südostasien gezüchtet und werden inzwischen auf der ganzen Welt gehalten. Sie zeichnen sich durch einen, im Vergleich zur Schulterhöhe, recht langen Körperbau aus. Ihre Haut ist meist sehr dick und faltig. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Hängebauchschweine nach Europa importiert.
Das Hängebauchschwein war eine der Ausgangsrassen
für die Zucht der beliebten Minischweine.

Frettchen

Mustela putorius furo

Die kleinen Raubtiere fühlen sich bei richtiger Haltung sehr wohl im menschlichen Haushalt. 

Alter: 9 Jahre
Gewicht: bis 2 kg
Nahrung: Fleisch, Eier, Insekten, hochwertiges Katzenfutter
Verbreitung: Europa (Wildform), nicht gefährdet

Das Frettchen ist die Haustierform des europäischen Iltis.
Frettchen sind kleiner und wesentlich umgänglicher als ihre wilden Verwandten. Leider gibt es keine Hinweise darauf, zu welcher Zeit Iltisfrettchen domestiziert wurden. Es ist allerdings bekannt, dass bereits die Römer und Griechen mit Frettchen gejagt haben. Besonders in West- und Mitteleuropa wurden die wildfarbenen Iltisfrettchen und die rotäugigen Albino-Frettchen zur Jagd auf Kaninchen und zur Rattenbekämpfung eingesetzt. In Neuseeland wurden Frettchen im Kampf gegen die Kaninchenplage eingesetzt. Zahlreiche entkommene Frettchen stellen mittlerweile eine ernste Bedrohung für die dort heimischen Wildtiere dar. In unseren Breiten werden Frettchen heute hauptsächlich als Haustiere gehalten.

Hund

Canis lupus familiaris

Der „beste Freund des Menschen“ zeigt im direkten Vergleich mit seinem Vorfahr, dem Wolf, was ihn als domestiziertes Tier ausmacht.

Alter: bis ca. 13 Jahre

Gewicht: 2 – 70 kg

Nahrung: Kleintiere, Aas, menschliche Nahrung, Hundefutter

Verbreitung: weltweit als Begleiter des Menschen, auch verwildert

Hunde sind domestizierte Grauwölfe. Die Abspaltung
vom Wolf erfolgte vor etwa 35.000 Jahren. Die ursprünglichen Hundetypen, wie Spitze, ursprüngliche Jagdhunde, Hirtenhunde und Molosser entstanden in SE-Asien im Zuge des Sesshaft–Werdens der Menschen vor etwa 15.000 Jahren. Im Vergleich zum Wolf veränderten sich vor allem das Gehirn und die Verdauung. Heute gibt es hunderte Rassen. Mensch und Hund eroberten gemeinsam die Welt. Heute leben etwa 200.000 Wölfe auf der Nordhalbkugel, aber mehr als eine Milliarde Hunde auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Antarktika. Der Hund wurden zum „besten Freund“ und wichtigen Assistenten des Menschen, auf der Jagd, beim Hüten von Haustieren, im Krieg, oder einfach als Sozialpartner.

Hunde sind heute wertvollen Partnern in der Grundlagenforschung, so auch am Wolfsforschungszentrum im Wildpark Ernstbrunn.